Vom Schicksal und Familie und Turbulenzen

Das Schicksal scheint einiges mit uns vorzuhaben – zumindest in diesem Jahr. Denn wie ihr gemerkt habt, wurde es erneut still auf unserem Blog. Aufregende und schwere Wochen liegen hinter uns, die uns etwas aus der Bahn geworfen haben.

Das Leben läuft nie reibungslos, das habe ich mittlerweile verstanden. Und trotzdem bastelt man sich seine Seifenblasen. Seine Träume. Natürlich ist es dann schmerzhaft, wenn diese vor den eigenen Augen platzen.

Ich fange von etwas weiter vorn an: Mit Bluthochdruck in der Schwangerschaft ist nicht zu scherzen. Da ich die Erfahrung am eigenen Leib machen musste, appelliere ich hiermit an alle werdenden Muttis: Habt das im Auge und nehmt es nicht auf die leichte Schulter! Ernsthaft. Somit könnten euch unschöne Erlebnisse erspart bleiben.

Ab der 30. SSW hatte ich Probleme mit Bluthochdruck und nahm Medikamente. Auch verschiedene andere Sachen waren nicht in Ordnung, was mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst war. Auf die (mehrfach gestellte) Frage hin, ob die Gefahr einer Gestose besteht, wurde ich immer mit der Aussage „Nein, nein, dazu müssten Sie auch Ödeme (Wassereinlagerungen) im Gesicht haben.“ beruhigt. Die Ultraschalluntersuchungen waren tadellos, so dass wir uns keine Gedanken machten.
In der 37. SSW machte ich mit meiner Hebamme geburtsvorbereitende Akupunktur. Im Anschluss war mein Blutdruck so hoch, dass sie mich zur CTG-Kontrolle ins Krankenhaus bat. Rein aus Vorsicht sollte ich dort für ein paar Tage zur Überwachung bleiben. Nachdem sich der Blutdruck wieder etwas „normalisiert“ hatte, konnte ich nach Hause gehen, mit der Auflage jeden Tag zur CTG- und Ultraschallkontrolle zu kommen. Leider waren die darauf folgenden Tage nicht besser, weshalb mein Frauenarzt entschied, dass ich wieder ins Krankenhaus solle. Das wir schon am Abend unsere Tochter im Arm halten würden, sagte er allerdings nicht.
Ich war schon immer gegen einen Kaiserschnitt und konnte auch nie die Frauen verstehen, die sich bewusst dafür entscheiden. Zwar erwähnte mein Frauenarzt diese Option, allerdings versteifte ich mich immer noch auf den Gedanken, die Geburt einzuleiten. Ich wollte unbedingt eine natürliche Geburt für unser Bebi. Kaiserschnitt ist alles andere als natürlich. Die Tatsache, dass es doch dazu kam, zog mir den Boden unter den Füßen weg. Ich konnte und wollte das nicht akzeptieren. So hatte ich mir unseren Start ins Familienglück nicht vorgestellt.
Als unser Bebi dann das Licht der Welt erblickte, waren alle Ärzte schockiert, da das kleine Wesen nicht sonderlich groß und schwer war. Und weil das Krankenhaus nicht für die Versorgung von solchen kleinen Babys ausgestattet ist, musste ich mich nach zwei Stunden kuscheln im Kreißsaal auch schon wieder von unserem Bebi trennen. Erst am Tag darauf wurde ich verlegt. Es folgte ein langer Aufenthalt im Krankenhaus, bei dem wir aufgepäppelt (ich hatte nämlich ein paar Probleme mit meiner Kaiserschnittnarbe) wurden.

Diese ganzen Geschehnisse und die gesamte Zeit waren sehr schwer für mich. Schwer zu verstehen und zu akzeptieren. Es war eine einzige Achterbahnfahrt, jeden Tag aufs Neue. Und gerade deshalb bin ich allen überaus dankbar, die mir zur Seite standen (und weiterhin stehen). Ohne eure Unterstützung hätte ich diese schwere Zeit niemals überstanden. Familie ist durch nichts zu ersetzen! Und ich habe eine so verdammt großartige Familie. DANKE!

Mittlerweile geht es uns beiden gut. Wir sind jetzt endlich als Familie vereint und versuchen unseren neuen Tagesablauf zu organisieren. Wer glaubt schon vorher, dass so ein kleines Wesen alles – EINFACH ALLES – auf den Kopf stellen würde? Aber wie meine Mutti immer so schön sagt: „Das haben ‚zig Leute vor euch geschafft, dann schafft ihr das auch.“ Na klar! Mit Kopfsprung rein ins Elternsein.

Übrigens vergessen wir Euch nicht. Wir holen natürlich alle ausstehenden Beiträge nach. Schließlich seid Ihr doch garantiert schon gespannt auf das Kinderzimmer, den Kinder-Sportwagen, das Schwangerschaftstagebuch #3, …

Das denkt Ihr über diesen Beitrag:

  1. Muttelchen

    ELTERNSEIN
    Es ist eine große Verantwortung, sagt die Vorsicht.
    Es ist eine enorme Belastung, sagt die Erfahrung.
    Es ist das größte Glück, sagt die Liebe.
    Es ist euer Kind, sagen wir.
    Einzigartig und kostbar.

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  2. Martin und Conny aus Wildenheid

    Hallo Cora uns kamen die Tränen aber wir sagen ihr habt es geschafft eure kleine Leyla ist eine Kämpferin und Mama u Papa auch. Man hat im Leben so manche Wünsche und Vorstellungen, und plant danach. Aber meistens kommts anders. Die Erfahrung zeig auch wenn mann was geplant hat und es is anders gekommen, später erinnert mann sich nur noch an die schönen Erinnerungen und Ereignisse, die weniger schönen Erinnrungen werden vergessen und das ist auch gut so, Hautsache das positive bleibt in unseren Herzen.

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