Mamastolz
Es gibt nichts Schöneres, als sein eigenes Kind wachsen zu sehen. Wenn man merkt, dass sich die viele Mühe lohnt und sich das kleine Wesen zu einem Individuum entwickelt. Dann sind die stressigen Tage als Mama vergessen und man ist durch und durch mit Stolz erfüllt.
Viele Photos dokumentieren das Heranwachsen unserer Schnegge. Schaut man sich die ersten Photos an, glaubt man kaum, dass es sich um ein und dasselbe Baby handelt. Am Anfang war sie so klein, so zerbrechlich und hatte kaum etwas auf den Rippen. Jetzt ist unsere Schnegge ein propperes Baby und hat alles nachgeholt. Sie hat die 5 kg Marke geknackt und trägt mittlerweile Größe 62 (man bedenke, dass sie mit 44 angefangen hat). Das macht mich stolz! Denn es heißt, dass wir als Mama und Papa alles richtig machen.
Mittlerweile kann ich es kaum erwarten, wenn ein Sprung ansteht. Auch wenn Nerven und Geduld wieder auf eine Probe gestellt werden. Das Wichtigste dabei ist, dass sie wieder etwas Neues lernt. Und es ist so spannend dabei zuzusehen. Wie über Nacht kamen die ersten äh-, mh-, rrr-Laute und inzwischen werden die Stimmbänder mit kreischen und quietschen trainiert. Das führt nicht zuletzt zu blutenden Ohren meinerseits. Als sie das erste Mal bewusst ein Spielzeug gegriffen und es untersucht hat, wäre ich am liebsten mit Trompeten und Pauken durch die Wohnung gesprungen. Sie wird immer selbstständiger. Unsere kleine Schnegge entwickelt sich zu einer Persönlichkeit.
Sie hat ein sehr neugieriges und sehr, sehr wissensdurstiges Wesen. Immer das gleiche zu spielen ist ihr zu langweilig. Deshalb haben wir auch allerlei unterschiedliches Spielzeug. Von Greifling mit Rassel oder Quietsch, Oball, diveren Stofftieren, Papp– oder Stoffbüchern bis zu Musikspielzeug. Interessant sind auch Angebotsblötter, die man so schön zerreißen kann oder einfach rote, geflochtene Bänder. Ich habe außerdem die starke Vermutung, dass die Schnegge sehr nach meinem Wesen kommt und ein visueller Typ wird. Zumindest beobachtet sie viel, wenn und wie wir etwas machen. Ebenso das sie stark auf Musik reagiert. Als ich vor ein paar Tagen zum ersten Mal das Hörspiel Pettersson und Findus einschaltete, war es plötzlich still und sie lauschte aufmerksam, was dort gesprochen wurde. Garantiert wird sie Hörspiele lieben! Sehr zu meiner Freude, denn dann finden die Bibi & Tina Kassetten doch noch eine Verwendung.
Zum Adventstart haben wir, wenn auch unfreiwillig, mit der Breifütterung* angefangen. Unfreiwillig, weil meine Schwester kurzerhand ein Gläschen gekauft und die Schnegge damit abgefüllt hat. Widerworte praktisch zwecklos ( ;-P ).
Trotzdem war es keine schlechte Idee, denn sie isst schon eine ordentliche Portion zum Abendbrot. Sie schluckt überraschend gut und kleckert kaum. Wer hätte das gedacht? Sie ist eben schon groß! Und Mama wieder stolz! Somit ist ein weiterer Schritt im Großwerden getan.
*Wir verwenden natürlich altersgerechten Brei. Meist Zwieback oder Babykeks mit Obstmus.
Ich finde mich immer besser in meiner Rolle als Mama zurecht. So fremd wie am Anfang ist sie mir schon lange nicht mehr. Das macht mich und auch mein Umfeld glücklich. Meine Muttel hatte mal wieder recht, dass man nicht mit der Geburt eine Mama wird, sondern sich erst dazu entwickelt.
Manchmal wenn die Schnegge ihr Schippchen zieht (Mundwinkel nach unten), möchte ich sie am liebsten bis zum Zerbersten knuddeln. Sie ist eben meine Tochter und ich werde sie auf ewig beschützen. Ich liebe sie von ganzem Herzen. Meine große Kleine.